Bangkok hat den Anfang unserer Reise und entsprechend auch von Thailand gemacht, da passt es, dass wir uns zum Schluss der ersten Etappe nochmal ein paar Tage für die Stadt vorgenommen haben.
Nach drei Tagen in Bangkok ist man dann allerdings von den Tuk-Tuks genervt (warum sollte man Tuk-Tuk fahren, wenn ein Taxi doch günstiger ist?) und es reicht dann auch langsam mit der Großstadt. Wir wollten uns erst den Smaragd Buddha anschauen, im Netz hatten wir die Information gefunden, dass der Tempel 100 Baht kosten würde. Also hin zum Tempel, der im Gelände des Grand Palace liegt. Vor Ort tummelten sich Unmengen an asiatischen Touristen, alle scharf auf den Grand Palace. Diesen wollten wir daher (und wegen des teuren Eintritts) nicht besuchen. Also passend für den Tempel angezogen und ab zum Ticketcounter – wo wir dann aber erfuhren, dass es kein einzelnes Ticket mehr gibt, sondern man nur noch ein Ticket für Grand Palace und Tempel zusammen kaufen kann. Das war uns schlicht zu blöde, also sind wir wieder abgehauen und zum Golden Mountain gewandert.
Der Golden Mountain ist ein kleiner Berg mitten in Bangkok auf denen sich ein Tempel befindet. 344 Treppenstufen später hatte man einen tollen Ausblick und konnte zwischendurch diverse Gebetsglocken und Gongs läuten.
Für den letzten Abend in Bangkok muss man natürlich etwas besonderes planen, also haben wir uns nach einer Skybar umgeschaut. Die Cocktails kosten in den meisten Bars zwischen 10 und 15 Euro umgerechnet. Nicht günstig, aber die Aussicht kostet und Eintritt gibt es dagegen nicht.
Auf den Webseiten hatte ich bei den meisten nichts zu der Benutzung von Kameras und Tripods gefunden, also hatte ich unter anderem das Sofitel So Bangkok auf gut Glück über Twitter angeschrieben, ob man beides auf deren Rooftop Bar benutzen könnte für ein schickes Bild der Kolumne auf AllAboutSamsung.
Etwas überraschend kam schnell eine Antwort und falls ich möchte, könnten wir uns auch das Hotel zeigen lassen, joa PR im Urlaub, allerdings mochten wir den Lumphini Park vor dem Hotel sehr und da konnte ein Blick mehr sicherlich nicht schaden.
Spontan haben wir einen Termin verabredet und mit Germaine, der PR-Verantwortlichen, einen Willkommensdring genossen, danach einige Zimmer angeschaut, Fotos gemacht und dann in Ruhe den Abend auf dem Rooftop des Sofitel So Bangkok bei einem Cocktail zu zweit ausklingen lassen.
Der Blick war herausragend, erinnerte durch den Parkt mit der Skyline ein wenig an den Central Park und lieferte entsprechend ein perfektes Ende der Thailand-Etappe und tolle Bilder mit der Samsung NX1.
Da wir bereits gestern Abend ausgecheckt hatten, mussten wir heute morgen dann nur den Schlüssen auf den Tresen legen und ab in das Taxi in Richtung MoChit 2/Northern Bus Terminal. 140 Baht für 20km plus 50 Baht für die Schnellstraße … knapp fünf Euro für die Strecke zum Busterminal, absolut unschlagbar. Am Busterminal angekommen, haben wir dann erstmal Geld abgehoben und in Dollar gewechselt, um an der Grenze für jede Abzockmethode die passende Antwort zu haben. Der Bus selber kostet übrigens 750 Baht, also rund 19 Euro, fährt direkt durch, man kann das Gepäck im Bus lassen und wird entsprechend weniger abgezockt. Theoretisch.
Exakt nur 2.000 Baht und exakt nur 60 Dollar, sollten die Pfeifen doch mal ihre ausgedachten Gebühren verlangen. Der Bus selber war ok, wenn auch nicht sonderlich bequem. Interessant wurde es dann fünf Kilometer vor der Grenze. Der Bus hielt und irgendein Typ wurde reingelassen, um das Visa-Formular für Kambodscha zu verteilen.
„Zufällig“ wollte er dann auch 40 Dollar für das Visum, was etwa zehn Passagiere des Busses auch bezahlten. Schön blöd. Wir wollten unsere Pässe auf keinen Fall aus den Händen geben und 40 Dollar war eben auch mehr als die offiziell 30 Dollar an der Grenze, also abgewunken und abgewartet.
Der Bus wartete. Und wartete. Und wartete. Der Busfahrer hat erstmal noch etwas gegessen und eine geraucht. Bis dann irgendwann der Typ mit den Visa auf einem Roller zurückkam und die Pässe mit Visum verteilte. Joa, VIP-Service, nervig für den Rest und vor allem nicht nötig. Irgendwann fuhr der Bus dann weiter und hielt vor einer schäbigen Straße. Aussteigen, losgehen. Zwei Briten aus dem Bus schlossen sich uns an, diese verloren wir allerdings bei der Ausreise aus Thailand, da sie noch ein Formular vergessen hatten. Da man nach der Ausreise nicht warten durfte gingen wir weiter. 150 Meter No-mans-land. Ein absolut stinkiges Gewässer neben 150 Meter dreckiger Straße und Brücke. Straßenhändler auf der staubigen Piste, Bettler und Leute mit gefälschten Ausweisen, die einem Visa andrehen wollten an jeder Ecke auf dem Trampelpfad für Fußgänger. „Skurril“ trifft es nicht annähernd.
Nach 150 Metern geht man in ein kleines Haus neben dem Cambodia-Torbogen und sieht über dem Schalter die Preise: 30 Dollar für ein Touristenvisum. In der Theorie. In der Praxis lag vor dem Schalter ein DIN A4-Blatt, auf das jemand mit schwarzem Filzstift geschrieben hatte, dass es 30 Dollar + 100 Baht Bearbeitungsgebühr kostet. Man durfte leider keine Fotos machen (und ich wollte es auch nicht), aber mit einem Edding und einer Null hätte man das Bestechungsgeld der „Beamten“ einfach mal verzehnfachen können. Eine absolut lächerliche Nummer. Da wir die letzten in der Busgruppe waren, weigerten wir uns einfach, die 100 Baht pP zu zahlen.
60 Dollar, mehr legten wir nicht hin. Ein „Beamter“ wies angesäuert immer wieder darauf hin, dass aber 100 Baht pP fällig werden, wir wiesen auf das offizielle Schild über dem Counter, unsere leere Geldbörse (die volle war im Rucksack) und das Bedürfnis hin, dann aber auch über 100 Baht eine Quittung zu brauchen und ein Foto machen zu müssen. Nach einigen Minuten Diskussion gaben die „Beamten“ auf und stellten uns zum regulären Preis ein Visum aus. Eine andere Deutsche in der Gruppe hatte vorher 200 Baht für ein Formular nur für den Stamp nach Kambodscha bezahlt, dazu die 40 Dollar im Bus und offensichtlich keinen Plan von gar nichts.
Wir tingelten mit unseren frischen Visa dann zum Stempeln, wobei es hier echt ewig dauerte. Dafür wurden keine komischen ausgedachten Gebühren verlangt und wir fanden die Briten, Chris und Lucy, wieder. Fertig gestempelt ging es dann zurück in den Bus und weiter zwei Stunden in Richtung Siem Reap.
Kambodscha wirkt hinter der Grenze wie ein südostasiatisches Holland. Flach, viel Wasser, viel grün und Fußball können sie hier bestimmt auch nicht. Apropos Wasser: Noch im Bus hat es kurz nach Sonnenuntergang richtig zu schütten angefangen, dass die Straßen auch sofort absolut geflutet waren. Wir sind eben daher nur aus dem Bus rausgesprungen, Rucksäcke gepackt und mit Chris und Lucy in ein Restaurant geflitzt um in Ruhe beim Abendessen den Regen abzuwarten. Nach einer umständlichen Tuk-Tuk-Fahrt zum Hotel sind wir nun bereit morgen Angkor Wat zu sehen. ANGKOR WAT. Endlich.