Aufgrund von Bargeldmangel stand also fest, dass wir Koh Rong verlassen mussten. Zwar konnte man sich auf der Insel Geld leihen, aber für $200 zahlte man $20 Gebühren. Zufällig auch die Summe, die Fähre zum Festland und zurück gekostet hätte.
Wir entschieden uns lieber dafür noch einen schönen Strandtag in Sihanoukville zu verbringen und dann am nächsten Morgen einen Bus nach Phnom Penh zu nehmen. Von dort aus sollte es dann eigentlich mit einem Direktbus nach Laos gehen. Das klappte zwar nicht so ganz wie wir wollten, dazu aber später mehr.
In Sihanoukville angekommen buchten wir erst einmal unseren Bus nach Phnom Penh und suchten uns dann einen Tuktuk Fahrer. Wir handelten mit ihm einen Paketpreis aus und zahlten ihm $12 dafür, dass er uns zum vietnamesischen Generalkonsulat und unseren Hotel fuhr und uns am nächsten Morgen wieder abholte. Wir hatten uns bewusst ein etwas abgelegereres Hotel gesucht, da die Strände im Stadtzentrum nicht sehr sauber und schön sind. Daher war der Preis in Ordnung. Im vietnamesischen Generalkonsulat wurde das Visum in unsere Reisepässe eingeklebt und abgestempelt. Fertig! Die für ein Touristenvisum zu teuren 60 Dollar hatten wir ja schon gezahlt.
Also direkt weiter zum Hotel – im strömenden Regen eines kurzen Schauers.. Es lag echt sehr weit außerhalb, in einem Gebiet, in dem viele neue, teure Hotelanlagen gebaut wurden. In ein paar Jahren kann man sich den Aufenthalt hier wohl nicht mehr unbedingt leisten.
Nach einem kurzen Mittagssnack (Fried Rice für Lars und einen Mangoshake für mich) gingen wir zum Strand. Das Wasser war sehr flach und so dümpelten wir einige Zeit im warmen Wasser herum und genossen die Aussicht.
Dabei fanden wir kleine Krebse und eine Qualle. Quallen sind wie Schlangen: Man weiß einfach nicht, ob sie giftig sind, also lieber einen großen Bogen darum machen.
Um pünktlich zum Sonnenuntergang zurück am Strand zu sein gingen wir schließlich zurück zum Hotel, sprangen kurz in den Pool und machten uns dann fertig.
Frisch eingeDEETed und geduscht ging es mit zwei Dosen Bier zurück an den Strand. Dort setzten wir und zwischen hunderte kleine Krebse, die kleine Kügelchen formten und genossen einen großartigen Sonnenuntergang.
Im Anschluss aßen wir Spaghetti Carbonara in einem Strandrestaurant und gingen dann zurück ins Hotel.
Am nächsten Morgen stand unser Tuktuk-Fahrer pünktlich vor unserem Hotel und fuhr uns mit unseren Frühstück-Shakes zu unserem Bus. Leider fiel uns erst auf, nachdem der Bus losfuhr, dass wir unsere Flip-Flops vor dem Hoteleingang vergessen hatten. Das ist der Nachteil an der Tradition, das Haus nicht mit Schuhen zu betreten.
Nach einigen Stunden Fahrt ohne Zwischenfälle kamen wir in Phnom Penh an. Leider besserte auch unser zweiter Besuch in der kambodschanischen Hauptstadt nicht den Eindruck den wir von ihr gewonnen hatten. Auf der Suche nach einem Direktbus nach Laos verzweifelten wir fast. Das erste Busunternehmen bot uns einen Minibus für $28 pP an. Neben unserer Skepsis vor den Minibussen, deren Fahrer einen bei Grenzübergängen häufig verarschen wollen, war unser größtes Problem, dass der Bus um 4 Uhr morgens losfahren sollte. Der Ticketverkäufer meinte dann wir sollten doch einfach die Nacht an dem Tisch vor seinem Laden verbringen… In Phnom Penh?! Nein, Danke!
Wir testeten dann einen Tuktukfahrer, der uns das Blaue vom Himmel versprach. Ein günstiger großer Bus um 6.30Uhr, der direkt nach Don Det (Insel in Laos) durchführe.
Einen Dollar kostete uns die Fahrt zum Reisebüro. Das war es uns den Versuch wert. Vor Ort wollte der äußerst sympathisch Mann im Reisebüro $37 von uns. Immerhin wirklich erst um 6.30Uhr und inklusive PickUp am Hotel. Als wir ihm von dem günstigeren Angebot erzählten wurde er aber pampig und meinte das könnte nicht sein. Sein Bus wäre der einzige der fährt und wir könnten ja gehen, müssten dann aber später zu 1000% wieder zu ihm zurück kommen. Das wollten wir dann doch mal sehen.
Nachdem wir sieben weitere Reisebüros abgeklappert hatten, die uns alle nicht weiter helfen konnten, befürchteten wir tatsächlich zum Zweiten zurück zu müssen. Bevor wir aufgaben, wollten wir aber noch im Hostel nachfragen und so ließen wir uns zum Crazy Monkey fahren. Dort sagte man uns, dass die Busgesellschaft genau dort sitzt, von wo wir grade gekommen waren. Mist! Also Gepäck auf das Zimmer gebracht und wieder los zum Central Market, hier konnte man uns endlich helfen. Einen Direktbus nach Laos gab es von dieser Gesellschaft seit Anfang des Monats nicht mehr. Hatten wir mal wieder ein Glück.
Also buchten wir ein Ticket für $11 pP bis zur Grenzstadt Stung Treng, von wo aus am nächsten Tag Minibusse über die Grenze fahren sollten. Endlich hatten wir es geschafft, wenn auch anders als geplant. Zum Glück standen wir nicht unter Druck aus Kambodscha wegen dem Visum raus zu müssen. Wir gingen noch erfolglos auf die Suche nach neuen Flip-Flops und danach Pizza essen. Meine Pizza war leider unerwartet scharf, aber ansonsten sehr gut.
Am nächsten Morgen packten wir dann mal wieder schnell zusammen. So langsam bekommen wir da Routine.
Ein Tuktuk-Fahrer fuhr uns zähneknirschend für $2 zum Bahnhof und los ging es nach einem kleinen Tankstellenfrühstück. Vor der Abfahrt las Lars noch einen Artikel vor, dass kambodschanische Busse nicht annähernd den deutschen Sicherheitsstandards entsprechen und wir machten uns darüber lustig, dass wir ja schon unsere Panne hatten. Leider sollte es dabei aber nicht bleiben. Der Bus stoppte nach der Hälfte der Fahrt an einen richtig abgewrackten Restaurant.
Wir haben hier ja inzwischen einiges gesehen und mitgemacht, aber hier wollte ich mir nicht einmal eine Cola kaufen. Natürlich hatte genau hier unser Bus ein Problem mit seiner Benzinleitung und so durften wir etwa eine Stunde an diesem tollen Ort verbringen. Immerhin konnte der Fahrer es aber reparieren und wir hatten ein wenig Ablenkung durch einen Kran, der nur wenige Meter weiter umgekippt war. Jetzt stand eine riesige Traube Männer um ihn herum und schaute sehr ratlos.
Lars hatte auf dem Stopp von einem Franzosen erfahren, dass er bereits in Kratie aus dem Bus aussteigen würde um von dort aus über die Grenze zu fahren. Auch der Tscheche im Sitz neben uns hatte den gleichen Plan. Wir fingen an zu recherchieren und einigten uns dann darauf trotzdem bis Stung Treng zu fahren. Ein wenig komisch wurde es dann aber schon, als alle Touristen in Kratie ausstiegen und wir mit nur sechs Einheimischen weiter fuhren.
Wir sollten die Entscheidung aber nicht bereuen. Wir fanden schnell ein sauberes und gutes Hotel für $5 und gingen danach lecker Essen.
Das Restaurant bot auch direkt einen Busservice $12 pP über die Grenze an, was wir sofort buchten. Wir merkten schnell, dass hier wenige Touristen unterwegs waren und die Leute uns nachschauten. Besonders kurios wurde es dann auf einer kleinen Kirmes. Dort waren wir die einzigen Touristen und ich fühlte mich wie eine weitere Attraktion. Vorallem die Männer machten sich neben mir ganz groß und fingen dann an zu lachen. Die Kinder winkten uns freundlich zu. Ich weiß nicht, für wen es das größere Highlight war.
Wir sahen in dem Dorf nur sechs andere westliche Touristen und es war eine tolle Erfahrung auf diese neugierigen und doch schüchternen Einheimischen zutreffen.