Unausgeschlafen kamen wir nach 10 Stunden Fahrt im Nachtbus in der vietnamesischen Hauptstadt an. Ohne Toilettenstopp drückte uns allen ziemlich die Blase und wir machten uns mit Sien und Maureen auf die Suche nach einer Toilette. Die erste Toilette die wir fanden war für mich zu hart. Es gab keine Trennwände und so sollte man sein Geschäft im stehen neben anderen Frauen verrichten. Zudem war es alles andere als sauber. So dringend war es dann doch nicht.
Bei der nächsten Toilette gab es immerhin Kabinen. An der Wand hing ein Schild, dass die Toilettennutzung 1000 Dong kostet. Kein Problem. Ich zahlte mit einem 2000 Dong Schein und wartete auf mein Wechselgeld. Statt mir dieses zu geben, fing die Frau an mich anzuschreien. Ich deutete auf das Schild, aber sie schrie nur weiter „twothousend Dong“. Nicht mit mir. Es handelte sich dabei zwar nur um ~0.10€, aber so wollte ich mich nicht behandeln lassen. Ich forderte mein Geld zurück um zu gehen, aber auch das wollte die Frau nicht. Während sie mit einem anderen Kunden beschäftigt war nahm ich ihr dann einfach einen 2000 Dong Schein aus der Hand und ging. Sie schrie mir irgendwas hinterher, aber das war mir egal.
Mit voller Blase suchten wir uns dann lieber ein Taxi und ließen uns in die Innenstadt fahren. Nach 30 Minuten Fahrt zahlten wir 90.000 Dong (weniger als 4 €) und suchten uns ein Café (mit Toilette!). Natürlich gab es auch hier wieder nur Kaffee und so holten wir uns ein Sandwich vom Straßenstand rein, was kein Problem war.Währenddessen fanden wir auf TripAdvisor ein Hotel zu dem wir im Anschluss liefen und das uns auch gut gefiel. Nach einer kurzen Pause auf dem Zimmer machten wir uns zu Viert auf den Weg um die Stadt zu erkunden.
Wir bummelten ein Wenig durch „Old Town“ und versuchten dabei uns nicht von einem Rollerfahrer umfahren zu lassen. Danach spazierten wir um den See des Goldenen Schwertes und tranken leckere Fruchtshakes.
Zum Abendessen gingen wir in ein Hotel, das mit einem Dreigängemenü inklusive Getränk für 80.000 Dong (etwas über 3 €) warb. Wir waren zwar skeptisch, aber laut TripAdvisor schien es so zu stimmen. Wir bekamen zwar wirklich ein Dreigängemenü, aber die Qualität ließ sehr zu wünschen übrig. Wir hörten sogar einmal das Klingeln der Mikrowelle aus der Küche.
Wir gingen noch einmal zu See um diesen bei Nacht mit der leuchtenden Brücke zu sehen und tranken dann noch etwas im „Gecko“.
Dort frühstückten wir auch am nächsten Tag und planten unsere Weiterreise zur Halong Bucht. Um Geld zu sparen entschieden wir uns für eine Eigenanreise und eine Tour vor Ort. Dafür ging es dann mit dem Taxi zum Busbahnhof, wo wir ein Kombiticket aus Bus-Fähre-Bus für 210.000 Dong (~8,50€) kauften. Danach ließen wir uns von einem anderen Taxi zum ethnologischen Museum fahren.
Dort wurden die verschiedenen Stämme Vietnams vorgestellt und auch Nachbauten ihrer Häuser im Innenhof errichtet. Hier verbrachten wir den ganzen Nachmittag. Zurück in der Stadt entschieden wir uns heute in einem der berüchtigten Restaurants in der Altstadt zu essen.
Hier sitzt man auf kleinen Plastikstühlen auf dem Gehweg, während sich der Verkehr, Verkäufer mit Bauchläden und Touristen an einem vorbei schlängeln. Wir teilten uns zu Viert ein BBQ, das für uns alle inklusive einem Getränk für jeden 350.000 Dong (~14€) kostete. Dafür bekamen wir einen riesigen Teller mit Fleisch, Meeresfrüchten und Gemüse. Alles sehr lecker!
Ein Nachtisch zu finden gestaltete sich im Anschluss sehr schwierig, weswegen es nur ein Eis bei Burger King gab.
Am nächsten Morgen verließen wir mit Sack und Pack um 6 Uhr das Hotel, kauften uns zum Frühstück ein Baguette und ließen uns zum Busbahnhof fahren. Die Busfahrt war dieses mal bis auf die ständige Huperei des Busfahrers ganz gut. Dafür war unsere Fähre etwas zu klein, so dass wir auf dem Heck sitzen mussten. Hinzu kam, dass das Boot in einem schlechten Zustand und die Reling schon halb Abgebrochen war. In einem sehr langsamen Tempo kamen wir aber trockenenfußes an und mussten nur noch einmal für 45 Minuten in einen Bus steigen, bevor wir auf der Insel Cat Ba ankamen.