#stattpostkarte

Phong Nha/ Ke Bang

Südostasien und Höhlen gehört zusammen. Nachdem wir in Thailand bereits eine schöne Höhle gesehen und uns in Luang Prabang auf einem Reifenschlauch durch die Dunkelheit gezogen haben, war jetzt Vietnam an der Reihe. Sien und Maureen wollten Cat Ba einen Tag länger genießen, wir wollten vor Hué und Hoi An aber unbedingt den Phong Nha/Ke Bang Nationalpark sehen. Hier befindet sich mit der Son-Doong  die größte Höhle der Welt und mit der Động Thiên Đường  oder auch „Paradise Cave“ eine der größten trockenen Höhlen der Welt unter den Bergen des Nationalparks, durch dessen Gebiet sich früher auch der Ho Chi Minh-Pfad  schlängelte.

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Mit der Fähre ging es runter von Cat Ba nach Hai Phong, eine Hafenstadt in der Nähe. Weil einfach zu langweilig wäre, war natürlich kein gebuchter Bus zu unserem Reisebus nach Nimh Binh verfügbar, sondern man stopfte uns ins Taxis. Unseres startete als letztes und kam als erstes aus der Gruppe an, entsprechend wenig begeistert waren wir über die Fahrweise des Taxifahrers im Motorroller-Getümmel der Stadt. An irgendeiner Kreuzung wurden wir dann rausgeschmissen und durften auf einen Reisebus warten. Sitze, total überfüllt aber neben zwei deutschen immerhin mit guter Reisegesellschaft ging es ohne eine einzige Toilettenpause nach Nimh Binh, weshalb vor Ort erstmal die Toilette gestürmt wurde. Wir wollten eigentlich noch etwas zu Abend essen, allerdings war der Service des Restaurants so mies, dass wir nach 40 Minuten immer noch kein Essen hatten und die nervige Besitzerin uns ernsthaft angekeift hat, als wir in unseren Reisebus steigen mussten und nicht auf das dann wohl unfassbar langsam zubereitete Essen warten konnten. Fried Rice mit Vegetables, eigentlich eine Sache von wenigen Minuten, hier wurde gemeckert als wir nach 40 Minuten ohne zu bezahlen gehen mussten.

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Der Schlafbus war leider schon gefüllt, sodass wir uns nur auf die hintersten, oberen Plätze legen konnten. Die Toilette stank zwar nicht, aber drei Plätze nebeneinander hießen, dass sich noch wer zu uns gesellen würde. Ich hatte bereits Angst, dass sich vietnamesische Kuschelgesellschaft finden würde, da diese sich bisher als absolut nicht reisefest und schnell am übergeben und gerne auch geruchsintensiv gezeigt hatte. Stattdessen stieg am Ende eine nette deutsche Reisende ein und die Fahrt war nur halb so schlimm. Einziger dicker Minuspunkt: Nach 15 Minuten wurde wieder gehalten für einen Dinner-Break, da hätten wir auch gut vorher einfach warten können, aber in Sachen Effizienz haben es die Südostasiaten nicht so.

Nachts um kurz nach vier hielt der Bus in Phong Nha/Ke Bang, obwohl im Reisebus zuvor die Rede von halb sieben gewesen ist. Wir durften also mitten in der Nacht erstmal ein Hotel suchen. Im strömenden Regen wollten wir nicht durch die Dunkelheit wandern, warteten also noch in der Rezeption des sehr, sehr schlechten Hotels an dem wir abgesetzt wurden und gingen in einer Regenpause einige hundert Meter weiter zu einem Hotel, welches wir im Netz gebucht hatten und konnten hier tatsächlich schon gegen halb sieben einchecken. Optimaler ging es kaum, so konnten wir eine Stunde schlafen, duschen und frühstücken um dann mit einem Roller in Richtung Nationalpark aufzubrechen. Der Roller war mies (Tankanzeige, Tempoanzeige und Licht gingen nicht), das Wetter anfangs auch, trotzdem war die Fahrt in den Nationalpark einfach schön.

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Wir fuhren direkt zur Paradise Cave, die Dark Cave kostete deutlich mehr und im Schlamm wälzen (dafür ist die Höhle auch bekannt) wollten wir uns nicht. Die Paradise Cave ist erst seit wenigen Monaten zugänglich, toll beleuchtet und bietet interessante Formationen. Mit über 31 Kilometern Länge ist sie die größte trockene Höhle Vietnams, womöglich auch Südostasiens. Einfach begehbar ist hiervon nur knapp ein Kilometer, auf fünf Kilometer gibt es teure Touren durch die Dunkelheit, darüber hinaus ist es nur als Forscher möglich in die Höhle zu gelangen.

Der Eintritt ist mit 10 Euro für vietnamesische Verhältnisse nicht günstig, vor dem Eingang muss man schauen, dass man sich die 4 Euro für den Golfbuggy spart. Dieser fährt nur etwas über einen halben Kilometer durch den Dschungel, danach muss man so oder so entweder über 500 Treppenstufen oder deutlich längere Wege zu Fuß steigen, da machen die paar Meter mit dem Buggy keinen Unterschied und man kann eher den Dschungel noch genießen.

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Die Höhle selber: Toll beleuchtet, sehr schön, Beschilderung nur auf Vietnamesisch und am besten ist man gegen 12:30 Uhr hier, dann nämlich haben die meisten Touren Lunch-Break und man hat die komplette Höhle fast komplett für sich alleine. Den Rest über die Höhle erzählen die Bilder (aufgenommen mit der Samsung NX1, Video in 4k folgt):

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Danach ging es mit dem Roller durch den Nationalpark, wobei die Batterie so schwach war, dass bei steilen Bergen bergab beim bremsen der Motor ausging, bremsen mussten wir viel, da die Hinterbremse kaum funktionierte. Sehenswert war der Park trotzdem, zurück in der Stadt fuhren wir noch einmal durch eine Straße der Locals, wurden von Kindern für ein „High Five“ und ein bisschen Gequatsche angehalten, in dem sie sich mit ihren Fahrrädern fast vor unseren Roller warfen – aber lustig war es. Kurz bevor es anfing zu regnen gaben wir den Roller ab, aßen in einem nahen Restaurant und gingen ins Bett um in der nächsten Nacht um halb fünf den Bus weiter nach Hué zu nehmen und Maureen und Sien wieder zu treffen.

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