So ganz können wir noch nicht realisieren, dass es in drei Tagen weiter nach Kambodscha geht. Die Tickets sind gekauft und dann war es das mit Thailand die dieses Mal für uns. Länger dürften wir ohnehin nach unserem Visum nicht bleiben.
Die letzten Tage in T-Hailand gehören Bangkok. Einer Stadt mit über acht Millionen Einwohnern (Stand 2010), Schauplatz in Hangover 2 (den State Tower lassen wir vermutlich, nur mit teurem Restaurant gibt es den tollen Ausblick) und Startpunkt für die meisten Backpacker in Thailand.
Am Wochenende gibt es hier den Chatuchak Market, den größten Markt seiner Art weltweit. Über ein Quadratkilometer groß und mit über 10.000 Shops, Läden, Händlern und Räumen voll Plunder vollgestopft, bewegen sich hier jedes Wochenende zwischen 200.000 und 300.000 Besucher am Tag (!) durch die kleinen überfüllten Straßen. An den Ständen gibt es alles, von leckerem Essen über Touristen-Nepp hin zu Kroko-Gürteln und Schmuck. Man muss nicht alles gut finden hier, ein Erlebnis ist der Markt aber allemal. Nach 1,5 Stunden hatten wir eine erste Runde gedreht und schon keine Lust mehr, zu voll, zu viel Touristen-Quatsch und Sonntags um fünf bereits Richtung Abbau gewandt.
Also sind wir wieder raus aus dem Markt, haben uns kurz in den angrenzenden Park gesetzt, um die Nasen von dem Plastikgeruch in einigen Straßen zu befreien und sind dann zur MoChit-Station gegangen, um von dort per Bus in die Khao San Road zu fahren. Die Straße ist seit den 1980er Jahren DAS Symbol für Backpacking in Südostasien. Backpacker aus aller Welt trafen sich hier als Anlauf- und Sammelpunkt für den Rest der Region. Entsprechend viel wird über die Khao San geschrieben und auch heute noch gilt sie für viele in den Backpacker-Gruppen im Netz als das Backpacker-Mekka. Joa, als wir mit dem Bus dort angekommen sind, hätte ich eigentlich schon direkt weiterreisen können.
Mehr Touri geht nicht. Alles voller Läden, dazu zig Bars, die schlimmer als am Ballermann die Touristen mit semi-günstigen Angeboten an ihren Tresen locken wollen. Bedienungen in knappen Outfits servieren in Restaurants internationale Gerichte und zwischen Thai-Boxen und Formel 1 auf den Bildschirmen streifen Straßenhändler an den Restaurants vorbei und versuchen ihren Müll zu verkaufen. 400 überbewertete Meter in Bangkok, von denen wir beide uns deutlich mehr versprochen hätten. Laut, touristisch und absolut austauschbar – wir sind froh, hier kein Hotel gebucht zu haben.
Trotzdem haben wir in einem dortigen Restaurant eine Cola getrunken und uns von den absolut unaufmerksamen schlechten Kellnern jeweils eine Portion Pasta bringen lassen. Kiki hatte die Knoblauch-Spaghetti (lecker), ich fried Maccaroni with Chicken, was sich am Ende als Penne mit Chicken rausstellte, Maccaoni waren das sicher nicht. Egal, endlich mal wieder richtige Nudeln! Danach sind wir die Khao San weiter geschlendert, haben uns im McDonalds eine Art Apfeltasche mit Mais und eine mit Ananas geholt. Nicht weil wir McDonalds vermissen (im Gegenteil), sondern weil es diesen Snack nur in Thailand geben soll. Er schmeckte auf jeden Fall.
Nach 400 Meter Khao San war es auch genug, den Rückweg wollten wir lieber mit etwas sinnvollem verbringen und sind in Richtung Great Palace und Wat Pho spaziert. Im Dunkeln aus der Ferne ein toller Anblick bei Nacht, aus der Nähe allerdings geschlossen und die Mauern sind nicht sonderlich spannend ;-). Also den Great Palace umwandert und uns danach beim Wat Pho (den wir ja schon von Tag 1 kennen) auf ein ähnliches Bild eingestellt, allerdings meinte ein Sicherheitsmann neben einem Seiteneingang „it’s free, take pictures“.
Nachts gratis in den Wat Pho? Nicht in den Haupttempel, aber das Gelände als solches im Dunkeln? Wir wollten ihm erst nicht so recht glauben, waren danach aber fast die einzigen, die sich in dem großen Areal bewegten und konnten tatsächlich nachts durch den Wat Pho schlendern. Leider ohne Stativ, aber wirklich ein tolles Erlebnis mit einer leicht gruseligen Note, da die dortigen Statuen im Dunkeln wenig sympathisch sind. Danach ging es mit dem Taxi (weniger als 2 Euro für 8 km und 25 Minuten Fahrt) in das Hotel und sofort müde ins Bett.