#stattpostkarte

Angkor!

Drei Tage lang haben wir uns die Tempel und anderen Bauwerke des Angkor Historical Parks angesehen. Der berühmte Angkor Wat ist dabei nur ein Tempel von vielen und vielleicht sogar nicht mal der beeindruckendste.

Kambodscha_Tag123_16 Wir liehen uns ein Fahrrad und radelten die 2 km gemütlich zum Park. Der Eintritt kostete 40$ pP für ein mit Foto individualisiertes Dreitagesticket. Der erste Weg führte natürlich direkt zu Angkor Wat.

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Ein riesiges Bauwerk, an dem gefühlt kein Stein unbearbeitet geblieben ist und man weiß nicht wo man zuerst hinschauen soll. Zudem hat der Tempel so viele Ecken, dass wir manchmal ganz alleine waren und die Ruhe genießen konnten. Das hätte ich bei einem solchen Wahrzeichen nicht erwartet.

Kambodscha_Tag123_11 Kambodscha_Tag123_12 Kambodscha_Tag123_17 In einer ruhigen Ecke fanden wir dann auch einen Affen, der gemütlich auf einer Treppe saß.
Lars schlich sich langsam von der Seite an, um ein Foto zu machen. Der Affe öffnete seinen Mund und Lars freute sich: „Danke, dass du in meine Kamera gegähnt hast.“

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In dem Augenblick in dem ich ihn fragte: „Bist du dir sicher, dass er gegähnt hat“, sprang der Affe auf Lars zu. Lars schaffte es zurück zuweichen, ohne von seinem Sockel zu fallen und wir wussten, dass der Affe nicht müde war. Wir blieben trotzdem dort und machten weiter Fotos, bis der Affe langsam auf mich zu kam. Ich wich zurück und ließ dabei aber den Rucksack stehen. Der Affe setzte sich natürlich triumphierend genau neben unseren Rucksack und legte eine Hand drauf. Mist!

Kambodscha_Tag123_6 Wir warteten kurz, aber der Affe bewegte sich keinen Millimeter. Andere Menschen waren auch nicht da und bewerfen wollte ich den Affen dann auch nicht. Anderer Plan. Ich provozierte den Affen in meine Richtung zu kommen, indem ich auf den Bretterboden trampelte. Zwei große Sprünge mit aufgerissenem Maul machte er so auf mich zu und Lars konnte den Rucksack nehmen.Kambodscha-Tag123_36 Jetzt stand der Affe aber im Gang zwischen uns.
Dann halt getrennte Wege und der Sieg geht eindeutig an den Affen. Wann und warum haben wir in unserer Evolution eigentlich diese praktischen Zähne verloren?!

Wieder vereint radelten wir weiter die Straße entlang zum Phnom Bakheng, einer im Aufbau befindlichen Tempelruine auf einem Berg. Hier sollte der beste Platz für den Sonnenuntergang sein. Bis dahin waren es zwar noch etwas mehr als 1 1/2 Stunden, aber ein Päuschen war nicht schlecht. Außerdem hatten wir so die besten Plätze. Wir merkten schnell, dass wir nicht viel später hätten kommen dürfen. Vorallem asiatische Touristen mit Selfiesticks oder Tablets machten sich um uns breit. Es wundert mich eigentlich, dass noch niemand Selfiesticks für Tablets baut…

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Pünktlich zum Sonnenuntergang wurde dann alles in die Höhe gereckt. Da der Sonnenuntergang nicht sehr spektakulär war, war dieses Schauspiel unser Highlight.
Wenn man den Sonnenuntergang guckt ist es danach logischerweise dunkel. Wir mussten aber noch rund 3 km auf unseren Fahrrädern zurück zum Hotel und dass das Licht nicht funktionierte merkten wir erst jetzt. Also das Licht am Handy eingeschaltet und vorne in den Fahrradkorb gelegt, damit wir wenigstens etwas gesehen wurden.

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Wir fuhren noch zu einem kambodschanischen BBQ um etwas zu essen, 6$ für ein all you can eat Buffet war fair. Das kambodschanische BBQ erinnert etwas an das koreanische. Man hat einen heißen Topf in der Mitte des Tisches, in dem man entweder die Lebensmittel in deiner Brühe garen, oder auf einer heißen Platte grillen kann. Es schmeckte sehr gut, aber bei den Temperaturen weiß ich nicht,wer auf die Idee gekommen ist, einen Feuertopf auf den Tisch zu stellen.

Beim Essen entschlossen wir uns, dass wir die Fahrräder noch für einen weiteren Tag behalten wollten, obwohl uns unsere Hintern schon jetzt weh taten. Die kleine Runde wollten wir aber mit den Fahrrad schaffen und außerdem wollten wir den 5$ Aufpreis für das Tuktuk nicht zahlen, wenn es uns zum Sonnenaufgang fährt. Weil wir genau diesen sehen wollten, ging es früh ins Bett, der Wecker klingelte um 4 Uhr.

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Um 5.30 Uhr standen wir mit etwa 1500 anderen Menschen vor Angkor Wat. Ich muss natürlich nicht erwähnen, dass auch hier wieder viel zu viele Selfiesticks und Tablets zum fotografieren genutzt wurden.

Kambodscha_Tag123_7 Die meisten Leute gingen aber glücklicherweise viel zu früh. Es war zwar schon hell, aber die Sonne war noch nicht hinter dem Tempel aufgegangen. Es würde mich ja ärgern, wenn ich so früh aufstehe und dann das Schönste verpasse.

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Wir ließen uns danach noch von einem Verkäufer überzeugen, in der Tempelanlage zu Frühstücken und zahlten für 2 Bananen-Pancakes und 2 Kaffee 7$.

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Wir fuhren die kleine Runde und ein Tempel wurde schöner als der letzte. Der Bayon mit den Hunderten versteckten Gesichtern:

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Der Tempel Ta Phrom (Lara Croft Tempel) mit seinen durch Wurzeln überwucherten Gebäuden:

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Oder der Tempel Banteay Kdei bei dem es kurz bevor wir ihr betraten geregnet hatte und jetzt das Wasser auf den heißen Steinen verdunstete und die Anlage in Nebel hüllte.
Zudem trafen wir auch heute wieder auf Affen, die diesmal aber viel freundlicher waren, vielleicht aber auch nur, weil sie von einer chinesischen Reisegruppe mit Schokolade gefüttert wurden.
Gegen 16.30Uhr waren wir mit unserer Runde fertig und radelten ohne Sonnenuntergang lieber im Hellen zurück. Dabei nahmen wir einen anderen Rückweg über eine Straße, auf der nur Einheimische unterwegs waren. Ich war sehr froh, dass es noch hell war, denn auch so hatte ich das Gefühl alle 5 Minuten zu sterben. Die fahren hier echt wie die Verrückten und feste Regeln gibt es glaube ich nicht.

Kambodscha-Tag123_9 Wir gaben die Fahrräder ab und buchten uns im Hotel ein Tuktuk für 25$, das uns Morgen den ganzen Tag herumfahren würde. Auf den Fahrrädern hätten wir beziehungsweise unsere Hintern keinen Meter mehr geschafft. Am nächsten Morgen fuhren wir nach einem Frühstück im Hotel um 8.30 Uhr los.

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Wobei erstmal getankt werden musste:

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Wir hatten uns für die teurere Tour mit einem 35km entfernten Tempel entschieden und zu dem ging es nun als Erstes. Vorbei an Reisfeldern und kleinen Dörfern fuhren wir etwa eine Stunde. Genauso viel Zeit nahmen wir uns auch für den Tempel. Er war zwar nicht groß, aber dafür sehr detailreich verziert.

Kambodscha-Tag123_21 Kambodscha-Tag123_20 Kambodscha-Tag123_19 Kambodscha-Tag123_18 Wieder zurück im Tuktuk verschlief ich die Stunde Rückfahrt fast komplett. Unser Fahrer hielt mit uns noch an fünf weiteren Ruinen auf der großen Runde durch den Historical Park.

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Nach drei Tagen wurden wir langsam etwas „Tempel-müde“, aber eine kalte Kokosnuss half 😉

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Ein Highlight war aber noch Preah Khan. Eine Tempelanlage die jetzt zur Regenzeit mitten in einem See lag und bis zur Hälfte unter Wasser stand. Zu dem Tempel gelangte man über einen schmalen Steg im Wasser, von dem aus man einen tollen Blick auf den „Dying Forest“ hatte.

Kambodscha-Tag123_32 Den Sonnenuntergang schauten wir uns mit einem Schweizer Namens Lorris im Tempel Pre Rup an, den wir in den verschiedenen Tempeln vorher schon trafen. Wir wissen nicht, welche Strafe uns dafür im nächsten Leben droht, aber wir tranken dabei ein kühles Bier und es war so gut!

Kambodscha-Tag123_45Zuletzt ließen wir uns von dem Tuktuk-Fahrer in die „Pub-Street“ fahren. Dort fanden wir endlich mal was günstiges zu essen und billiges Bier. Wir kauften unsere Bustickets für die Weiterreise nach Phnom Penh und schlenderten danach noch über den „Old Market“, der uns im Hotel empfohlen wurde. Hier gab es aber an jedem Stand die gleichen Fakes und man wurde von jedem Verkäufer angesprungen. Nervig. Als Nachtisch gab es Fried Icecream, bevor wir uns von einem Tuktuk zurück zum Hotel fahren ließen.

Das war es dann also mit Siem Reap. Die Stadt war ganz ok, aber ohne den „Angkor Historical Park“ keinen Besuch wert. Bisher ist Kambodscha teurer als Tailand, obwohl hier das Durchschnittseinkommen niedriger ist. Daher hat man hier an jeder Ecke das Gefühl verarscht zu werden. Außerdem wird man überall, auch unmittelbar vor den Tempeln von den Souvenir-Verkäufern angeschrien: „Hello Sir, cold water? Only one Dollar.“ Statt kaltem Wasser waren es aber auch Kokosnüsse, Postkarten, Armbänder und Ähnliches, was sie uns lautstark anpriesen. Traurig war, dass es nicht nur Erwachsene waren, sondern auch Kinder, die einen mit großen Augen anstarrten. Auch wenn es schwer fiel, mussten wir hier hart bleiben und sie manchmal auch harsch abweisen. Wenn man ihnen aber etwas gibt, stehen sie morgen auch wieder dort und gehen nicht zur Schule.

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Ach eine Story noch aus Siem Reap: Abends an der Straße hat Lars einen 100 Dollar-Schein gefunden. Drei Meter weiter dann das hier. Alles mit der gleichen Seriennummer. Plötzlich haben wir den Schein ganz (!) schnell wieder verloren und sind so schnell wie möglich abgehauen, wer weiß warum das hier „verloren“ wurde.

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